Erstaunlich ist auch das Nachreifen selbst des einfachen Weins bei längerer Lagerung in der Flasche. So harmonieren die zwei Grundkomponenten des Aromas immer mehr, verschmelzen miteinander, wobei der Wein an Tiefe und Fülle und ganz deutlich auch an Farbe zunimmt. Dekantierter Wein verströmt nach einiger Zeit ein aromatisches Bukett von Duftstoffen, das der Weinliebhaber selbst in einiger Entfernung vom Dekantiergefäß noch genießerisch wahrnehmen kann. Kleinstkelterungen mit Spätlesen, mit Beerenauslesen, mit Weißherbstvarianten haben schlummernde Qualitätspotentiale aufgezeigt. Das gilt ebenso für den bisher noch völlig offenen Ausbau und die Reife des Weins im Eichenholz- und Barriquefass.
    Der Weinbauliteratur zufolge wohnt den Sorten der "Vitis labrusca" Gattung und sonst keiner anderen eine Verbindung inne, der Farbstoff "Malvidin-3,5-Diglucosid". Vielleicht liegt in diesem Stoff und in der 230jährigen Anpassung des BBW an die klimatischen und landschaftlichen Bedingungen der unteren Saale das Geheimnis für die erstaunliche Eigenschaften dieser Rebe. Für Stadt und (Alt)Landkreis Bernburg ist dieser Wein eine Besonderheit, ist Heimatkultur und seine Wiederentdeckung wurde und wird von tausenden von Menschen aufs freundigste begrüßt.


Blauer Bernburger Wein Etikett

Blauer Bernburger Wein Jahrgang 2004
Bild 18/19: Etikett (unverbindlicher Privatentwurf) und Wein des Erstjahrgangs 2004 im Dekantiergefäß.


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